Apeman Driving Recorder C470 – top Preis-Leistungsverhältnis zu einem günstigen Preis

Schon seit längerem überlege ich, meine Fahrten auf Video aufzuzeichnen. Dies liegt sicherlich daran, dass alle Schutzengel der Familie vor Jahren zufällig komplett und rechtzeitig zur Stelle waren. Damals fuhr uns auf einer Ortsstraße jemand frontal ins Fahrzeug und wir kamen mit zum Glück verhältnismäßig geringen Blessuren davon.

Zudem wurde das eigene, geparkte Fahrzeug in einem Jahr dreimal innerhalb weniger Wochen angefahren. Jedes Mal – wie sollte es anders sein – Fahrerflucht. Die Täter wurden nie ermittelt.

Aber auch so erlebt man nicht gerade wenig brenzlige Situationen in jüngster Zeit, die zum Glück bisher nicht zu Unfällen geführt haben: andere fahren bei Rot schnell noch über die Kreuzung, Gegenverkehr auf Abbiegespuren, Ausbremsen, Abdrängen etc. Die Liste ist beliebig erweiterbar.

Klar kann eine Dashcam das nicht verhindern. Sie kann es jedoch dokumentieren.

Das jüngste Gerichtsurteil, dass Verkehrsüberwachungsvideos mittels Dashcam von Gerichten als Beweismittel zugelassen werden können, hat den Wunsch gerade wegen dem Verhalten einiger, verstärkt und die Suche nach einer günstigen und guten Camera vorangetrieben,

Die Wahl der Kamera

Immer wieder hatte ich mich sporadisch über diese Autokameras informiert. Sie sollte nicht zu teuer sein., ihren Zweck erfüllen und dabei vor allem eine gute Bildqualität liefern. Zudem klein und kompakt, damit sie einen selbst nicht beim Fahren behindert.

Durch einen Bericht bei Caravaning.de wurde ich auf den Hersteller Apeman aufmerksam. In diesem wurde das Kamera-System C860 vorgestellt. Dieses System besteht aus zwei Kameras für Aufnahmen nach Hinten (aus dem Heck heraus) und in Fahrtrichtung. Zu dem war diese mit knapp über 100€ nicht teuer… Aber auf rückwärtige Aufnahmen wollte ich erst einmal verzichten, weswegen dieses Dashcam-System außen vor blieb.

Nach einigem Suchen und Vergleichen diverser Modelle verschiedener Hersteller sowie auf Vergleichsportalen entschied ich mich letztendlich für den Driving Recorder C470 von Apeman — direkt vom Hersteller gekauft (mein erster Amazonkauf!)

Die Kamera

Dashcam: Apeman Driving Recorder C470
Dashcam: Apeman Driving Recorder C470

Die Apeman Driving Recorder C470 wird mit 2 Halterungen geliefert. Eine zum Kleben, eine mit einem Saugnapf. Zudem gibt es ein ausreichend langes USB-Ladekabel für den Zigarettenanzünder. Der Stecker weist zusätzlich einen weiteren USB-Anschluss auf, so dass man auch bei älteren Fahrzeugen z.B. sein Handy aufladen kann.

Die Menüführung selbst ist mehrsprachig. Je nach Einstellung zeichnet sie Filme von 1, 3 oder 5 Minuten Länge auf – auch endlos wäre möglich, ist aber in Deutschland untersagt. Dabei kann auch die Geräuschkulisse aufgenommen werden.

Zudem können einzelne Bilder geschossen, Video-Aufnahmen können manuell angehalten und gespeichert werden. Je nach gewählter Einstellung werden die die Aufnahmen mit Zeit, Datum und Kfz-Kennzeichen angereichert.

Auch die Bildqualität ist wählbar. Die Beste wäre HD. Ein Film von 1 Minute Länge nimmt dann ca 56 MB Speicherplatz ein.

Eine SD-Karte ist nicht im Lieferumfang enthalten. Hier wird mindestens 8GB verlangt, was mir zunächst wenig vorkam, jedoch vollkommen ausreichend ist. Bei einer Dateigröße von etwa 60 MB wären das in etwa 133 Ein-Minuten-Filme.

Die Dashcam überschreibt dann selbstständig die alten Aufnahmen, sollte der Speicher voll sein.

Nicht nur in der Größe kompakt, ist sie ein Leichtgewicht. Sie ist mit Akku und Beschleunigungssensor, um Parkunfälle aufzunehmen, ausgestattet. Der Beschleunigungssensor kann hinsichtlich Sensibilität eingestellt werden. Auch ein Weiß-Abgleich und die Belichtung kann eingestellt werden. Nachfahrten sollen so problemlos aufgenommen werden können (wurde noch nicht getestet).

Das Aufnahmefeld ist meines Erachtens ausreichend. Bei zentraler Montage unterhalb des Rückspiegels reicht das Feld vom linken zur rechten A-Säule (Ford C-Max) und zeigt auch die Unterkante der Frontscheibe. Viel mehr nimmt das menschliche Auge beim Fahren auch nicht wahr.

Lediglich ein Batteriewächter fehlt. Kann man aber bei dem Preis nicht erwarten.

Das alles gab es für nicht einmal 50€.

Geringe Mängel

Auch wenn bis hier alles gut klingt: schon schnell erkannten wir ein paar Verbesserungsansätze. So kann das Ladekabel beim Schalten den Fahrer behindern. Der Stromanschluss befindet sich auf der linken Seite des Geräts; sinnvoller wäre bei einem Ensatz in Fahrzeuge mit Linkssteuer jedoch auf der rechten Seite. Auch hätte man den USB-Anschluss an der Dashcam andersherum zu verbauen. So muss man das Kabel irgendwie über die Kamera führen, will man einen Kabelbruch auf absehbare Zeit vermeiden.

Das Handbuch ist mehrsprachig. Jedoch klingt das Deutsch nach Google-Übersetzer.

Welche Filmlänge ist sinnvoll?

Nach etwas probieren sind wir zu der Erkenntnis gelangt, das ein-minütige Filme ausreichend sind. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beinhaltet der Film rund 800m Fahrweg. Außerhalb von Ortschaften sind es dann schon 1,33 km (bei 80km/h), 1.66 km (bei 100km/) bzw 2 km (bei 120 km/h). Unfallhergänge können in den Zeitfenstern gut dargestellt werden.

Hierbei kommt auch zu tragen, dass die Kamera schnell speichert, so dass die einzelnen Filmschnipsel in der Gesamtheit das Geschehen fortlaufend darstellen.

Eigenes Fahrverhalten

Ganz ehrlich!? Es hat sich schon nach wenigen Fahrten geändert. Das Wissen, dass hier unbestechlich aufgezeichnet wird, was vor einem passiert und Fachleute ohne Schwierigkeiten aus den Aufnahmen berechnen können, wie schnell man unterwegs gewesen ist, hat zu einem anderen Fahrverhalten geführt: Einhaltung des Sicherheitsabstand und der Höchstgeschwindigkeit.

Schließlich zeichnet die Kamera das eigene Fehlverhalten mit auf. Man läuft als Gefahr, dass man Teilschuld zugesprochen bekommt.

Herstellersevice

Der Einsatz der Kamera verzögerte sich um einen Monat. Leider ging die Saugnapfhalterung bei der Erstmontage kaputt.

Der Servicekontakt über Mail verlief etwas holprig. Er wurde zwar zunächst in Deutsch geführt, jedoch mussten wir auch hier feststellen, dass die antwortende Servicemitarbeiterin muttersprachlich eher aus dem englischsprachigen Raum stammte. So wurden die Mails von uns zweisprachig versandt (Deutsch und unsauberes Englisch), Antworten kamen jedoch weiterhin in gebrochenem Deutsch.

Die defekte Halterung wurde ohne großes Klimbim ausgetauscht. Lediglich ein Foto wurde erbeten. Bekommen haben wir dann sogar 2 Stück. Und dies schneller als erwartet, da man uns hinsichtlich einer bis zu 4wöchentlichen Lieferzeit vorgewarnt hatte (Lieferung des Ersatzteils kam aus China)

Fazit

Alles in allem ist der Driving Recorder C470 überraschend gut. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt vollkommen. Unsere Ansprüche, Gefahren und Unfallursachen zu dokumentieren, sollte sie in der nötigen Qualität sicherstellen.

Viel mehr und etwas viel größeres braucht man nicht. Lediglich der fehlende Batteriewächter ist ein Nachteil. Leider schaltet unser Wagen den Zigarettenanzünder bei abgeschalteter Zündung nicht aus. Aber man kann für rd 50€ nicht alles haben.

Wer eine gute Dashcam für den Einstieg sucht, macht hier nichts falsch.

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